Die Gasbeleuchtung in Augsburg
Damit fing alles an! Die ersten Gaswerke wurden für die Gasbeleuchtung der Städte gebaut!
Noch heute stehen verschiedene Arten von ehemaligen Gaslampen auf Augsburgs Straßen und Plätze, jedoch (fast) alle inzwischen "elektrifiziert".
Aktuell gibt es noch 16 gasbetriebene Laternen an drei verschiedenen Orten in Augsburg (6 Stück Fuggerei, 8 Stück Gaswerk, 2 Stück privat Hirschstraße).
Gaslaternen in der Fuggerei
Zum einen die Riedinger Laterne, benannt nach L.A. Riedinger, der diese Lampen in seiner Fabrik (hier in Augsburg) hergestellt hat. In der Fuggerei gibt es insgesammt 6 "Riedinger", die immer noch mit Gas betrieben werden!
Hersteller: L.A. Riedinger Maschinen und Bronzewarenfabrik (Augsburg)
Hier sieht man eine "Riedinger" Gaslaterne in der Fuggerei.
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Hier sieht man die "Riedinger" Gaslaterne in der Fuggerei etwas näher.
Oben die Glühstrümpfe, daneben die Zündeinheit, von dem die rote Leitung zum
Zündgerät geht, das mit einer 1,5 Volt Batterie versorgt wird.
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Hier sieht man auch eine Nahaufnahme der "Riedinger" Gaslaterne in der Fuggerei.
Mittig sieht man die Gasleitung sehr gut.
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Eine stark verdunkelte Nahaufnahme, daher scheint das Licht gelb zu sein,
In Wirklichkeit sind die vier Glühstrümpfe aber ganz weiß und sehr gut zu sehen.
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Auf dem Bild sieht man, wie die Fuggerei nachts mit Gaslampen beleuchtet wird.
Man sieht gut, das das Licht weiß ist, und nicht wie man meinen könnte gelblich.
Wenn man ganz nah an die Lampen geht, hört man auch das Gas strömen.
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Sie werden zwar nicht, wie früher, mit einer Druckwelle aus dem Gaswerk gezündet, sondern haben inzwischen "automatische" Zünder, die mit einem Helligkeitssensor verbunden sind. Diese wird mit zwei 1,5 Volt Batterie gespeist.(siehe auch Bilder)
2014 wuren alle 6 Gaslaternen in der Fuggerei komplett restauriert und mit komplett neuen Steuerungen versehen.
Gaslaternen im ehemaligen Gaswerk Augsburg
Hinweis: Aktuell sind alle Gaslaternen im Gaswerk wegen der Umbauarbeiten abgebaut.
Seit September 2008 zum 160 jährigen Jubiläum der Gasversorgung in Augsburg gibt es auch im Gaswerk Augsburg in der August-Wessels-Str. 30 wieder Gasbeleuchtung.
Zur Zeit sind folgende 11 Leuchten vorhanden:
Besonderheit: Bis auf die Modell Leuchten sind alle Laternen seit 2010 ab Einbruch der Dunkelheit
etwa 2 Stunden in Betrieb und gehen dann automatisch aus.
2 neue Modell-Leuchten je 4 flammig der Firma Braun mit Funkenzündung und Zündflamme und Flammüberwachung
Die Modell Leuchten
Rechts: bei Tag (demnächst)
Links: Ansicht bei Nacht, das Bild ist sehr kurz belichtet, damit man die Glühstrümpfe schön sieht, in echt ist die Lampe natürlich um ein vielfaches heller
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz 2008
2 Pintsch Bamag U7 Nachkriegsmodell je 6 flammig mit Zündflamme
Eine der zwei Pintsch Bamag U7,
Links: bei Tag in Betrieb,
Rechts: Ansicht bei Nacht, das Bild ist sehr kurz belichtet, damit man die Glühstrümpfe schön sieht, in echt ist die Lampe natürlich um ein vielfaches heller
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz 2008
1 Schneider Ansatzleuchte Modell 52 6 flammig mit Dämmerungsschalter und Zündflamme
Die Schneider Ansatzleuchte
Rechts: bei Tag (demnächst)
Links: Ansicht bei Nacht, das Bild ist sehr kurz belichtet, damit man die Glühstrümpfe schön sieht, in echt ist die Lampe natürlich um ein vielfaches heller
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz 2008
1 Schneider Reihenleuchte Modell L 56 6 flammig mit Dämmerungsschalter und Zündflamme
Die Reihenleuchte bei Tag in Betrieb
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz 2008
3 Schneider Aufsatzleuchten Modell 52 je 6 flammig mit Dämmerungsschalter und Zündflamme
Eine der drei Schneider Aufsatzleuchten, diese Lampe wurde von uns mit einer Handschaltung ergänzt, so können wir bei Führungen diese Lampe auch tagsüber für 10 Minuten einschalten.
Links: bei Tag mit Zündflamme
Rechts: bei Nacht
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz 2008
2 Pintsch Bamag U7 Vorkriegsmodell je 4 flammig mit Zündflamme
Bilder demnächst
Gaslaternen in Göggingen bei Erdgas Schwaben
Leider wurden die Laternen inzwischen alle abgebaut und gegen strombetriebene Lampen ausgetauscht.
Ebenso standen bis vor ein paar Jahren 7 Mastleuchten in Göggingen vor Erdgas Schwaben in der Bayerstraße.
Bis 2010/2011 waren es 5 Mastleuchten und eine Wandlaterne. Durch einen Neubau wurde ein Mastleuchte und der Wandarm entfernt, aber dafür wieder drei Mastleuchten neu aufgestellt. Bis Ende 2012 waren insgesamt 6 Laternen Pintsch Bamag U7 (Vorkriegsmodell) vorhanden.
Seit 2013 sind 7 Mastleuchten mit neuen Laternen (Sechseck Modellleuchten Modell "Alt Berlin" alle 4 flammig) vor Ort in Betrieb.
Etwas schade ist, das die typischen Straßenlaternen aus der Zeit um 1940, wie sie neben unzählingen Orten in Deutschland und eben auch in vielen Orten, die heute von Erdgas Schwaben versorgt werden als Straßenbeleuchtung gedient haben und früher auch in Augsburg verwendet wurden nun gegen neue Modelle, die so in dieser Art hier im Umkreis nirgends vorhanden waren ausgetauscht wurden. Trotzdem war es natürlich sehr schön, das die Laternen auch nach der Erneuerung immer noch mit Gas betrieben wurden.
Die neuen Gaslaternenmodelle "Alt Berlin" 4 flammig mit Zündflamme
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Eingang mit den neuen Gaslaternen
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Parkplatz mit Gaslaternen
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Hier sieht man eine inzwischen abgebaute "Pintsch Bamag U7" Gaslaterne am Wandarm
in der Bayerstraße in Augsburg Göggingen.
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Hier sieht man eine weitere Gaslaterne in der Bayerstraße in Augsburg Göggingen
auf einem Mast. (Mast inzwischen versetzt und mit neuer Gaslaterne)
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Die Gaslaterne im Detail in der Bayerstraße in Augsburg Göggingen.
Ganz gut sieht man hier die vier (weißlichen) Glühstrümpfe innen in der Mitte
der Lampe.
Inzwischen durch neue Gaslaternen ersetzt.
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Die Gaslaterne in der Bayerstraße nachts in Betrieb.
Das Bild ist stark abgedunkelt, damit man die Glühstrümpe schön sieht. Die Helligkeit
der Gaslampe ist nahezu gleich einer elektrischen Straßenlampe und das Licht ist weiß,
nicht wie man meinen könnte gelblich.
Inzwischen abgebaut.
© und Bildquelle: Oliver Frühschütz
Private Gaslaterne in Hirschstraße 84 in Augsburg
Seit Juli 2016 steht in meinem Hof eine von der Straße aus sichtbare Riedinger Gaslaterne mit 4 Flammen auf einem Augsburger Mast, die jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit in Betrieb ist. Die Zündung erfolgt durch einen Funkenzünder und die Laterne geht bei Einbruch der Dunkelheit an und leuchtet die ganze Nacht bis es wieder hell ist und hüllt die Hofeinfahrt in schönes Gaslicht.
Die Laterne, benannt nach L.A. Riedinger, wurde hier in Augsburg hergestellt.
Es ist meines Wissens neben einer weiteren Riedinger Laterne im Berliner Laternenmuseum die einzige Riedinger Gaslaterne auf einem Mast, die noch mit Gas betrieben wird.
© Oliver Frühschütz 2016
© Oliver Frühschütz 2016
© Oliver Frühschütz 2016
© Oliver Frühschütz 2016
Geschichtliches zur Gasbeleuchtung in Augsburg
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Ab 1780 wurden die Straßen in Augsburg teilweise mit Öllaternen beleuchtet.
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Bereits 1825 hatte der Chemiker Dingler schon die Säle (Original- kein Tippfehler) und Gänge der damaligen neu errichteten polytechnischen Schule mit Gas beleuchtet. Die tragbaren Lampen hatten einem Behälter in dem sich das zusammengepresste Gas befunden hatte.
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Am 15. Mai 1847 schloß die Stadt Augsburg mit Baron August von Eichenthal einen 30 jährigen Vertrag, in dem die Stadt, ohne irgendwelche Herstellungskosten zahlen zu müssen, 335 Gaslaternen bekam. Zur Durchführung dieses Unternehmens wurde eine Aktiengesellschaft, die Augsburger Gasbeleuchtungs-Gesellschaft gegründet.
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bis 1848 geschah die Beleuchtung noch mit 655 Öllaternen.
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1848 Eröffnung der ersten Augsburger Gasfabrik für die Beleuchtung der Straßen mit 335 Gaslaternen. Augsburg war nach Nürnberg die zweite bayerische Stadt mit Gasbeleuchtung.
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am 17. Dezember 1848 wurden erstmals die Gaslaternen in Augsburg in Betrieb genommen.
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1849 waren 307 Gaslaternen und 288 Öllaternen in Betrieb.
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1854 gründete L.A. Riedinger seine "L.A. Riedingersche Maschinen- und Bronzewarenfabrik" in der unter anderem sehr viele Gasapparate und Gaslampen gebaut wurden. Noch heute sind in der Augsburger Altstadt die "Riedinger-Leuchten" zu sehen.
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1858 (nach 10 Jahren) waren 499 Gaslaternen und nur noch 115 Öllaternen in Betrieb.
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1863 waren 528 Gaslaternen und noch 112 Öllaternen in Betrieb,
davon 1 am Theatereingang und 13 Gaslaternen am Augustusbrunnen und am Frohnhof, die nur bei Bedarf in Betrieb waren.
1863 Gründung einer zweiten Gasfabrik durch L.A. Riedinger
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1864 wurden die letzen 112 Öllaternen gegen 110 Gaslaternen ausgetauscht, nun wurde Augsburg mit 631 Gaslaternen beleuchtet
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1868 (nach 20 Jahren) 721 Gaslaternen, davon 13 nur zu besonderen Anlässen
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1873 waren bereits 908 Gaslaternen in Betrieb, die bis dato verwendeten Lochbrenner wurden gegen sogenannte Schnittbrenner ausgetauscht
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1876 stieg die Anzahl erstmals über 1000 Laternen
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1878 (nach 30 Jahren) 1079 Straßenflamme
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1882 erste Versuche in Augsburg mit elektr. Straßenbeleuchtung, deshalb wurde am Merkurbunnen ein Siemenscher Regenerativ Gasbrenner in Betrieb genommen, der heller als das elektrische Licht war. Es blieb beim Versuch und die Straßen wurden weiterhin mit Gas beleuchtet.
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1885 1202 Straßenflammen, davon 568 ganznächtig (3654 h im Jahr bei 456,75 m³ Verbrauch im Jahr) und 553 halbnächtig (1782 h in Jahr bei 222,75 m³ Verbrauch im Jahr) 81 unbekannt, vermutlich nur bei Bedarf Gesamtverbrauch 364653 m³ für Straßenbeleuchtung im Jahr 1884
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1888 (nach 40 Jahren) standen 1211 Gaslaternen in Augsburg
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1892 versuchsweise wurden zwei Straßen und 7 Laternen vor dem Rathaus mit Auer Laternen (Gasglühlicht) ausgestattet
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1894 es waren jeden Abend etwa 21 Laternenanzünder beschäftigt, die 1269 Gaslaternen jeden Abend anzuzünden und in der Früh wieder zu löschen.
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1895 Einführung des Auer Gasglühlichtes bei der Gasstraßenbeleuchtung, ebenso wurde dann die Anzahl von dato. 1330 auf 1925 Stück erhöht, da eine allgemeine Beleuchtungsverbesserung vorgenommen wurde.
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1896 1919 Gaslaternen, davon 635 Auerlaternen
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1898 (nach 50 Jahren) 1983 Gaslaternen
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1899 stieg die Anzahl erstmals über 2000 Laternen U
Umstellung aller Gaslampen auf Auer Gasglühlicht beendet
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1902 waren es bereits 2030 Stück mit einem Brenner und 158 Stück mit Doppelbrenner, welche an verkehrsreichen Straßenkreuzungen angebracht sind.
1020 von den Gaslaternen mit einem Brenner waren bis 11 Uhr nachts in Betrieb, der Rest (also 1010 Stück) die ganze Nacht
87 der Doppelbrenner waren ebenso bis 11 Uhr nachts in Betrieb, der Rest (71) die ganze Nacht
Quellen: Auszug Gesellschaft für Gasindustrie in Augsburg (Seiten 116-118) und aus der Festschrift "Augsburg in kunstgeschichtlicher baulicher und hygienischer Beziehung" (Seite 60-61) von 1902
und Dissertation "Augsburg von Gründung des Augsburger Gaswerkes im Jahre 1848 bis zur Uebernehmung desselben durch die Stadt Augsburg im Jahre 1907" von Hermann Raff
Die Gasbeleuchtung wurde bis etwa 1852 folgendermaßen unterteilt und an den Laternen mit Zeichen (kleine Scheiben, Sterne usw.) kenntlich gemacht.
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ganze Beleuchtung - von Oktober bis April alle Gaslaternen von einer Stunde nach Sonnenuntergang bis 9 Uhr abend, zwischen Mai und September nicht in Betrieb
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halbe Beleuchtung - waren bis 1 Uhr nachts in Betrieb
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Signalbeleuchtung - Wichtige Gaslaternen an Straßenkreuzungen und Toren, waren bis 1 Stunde vor Sonnenaufgang in Betrieb
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Frühbeleuchtung - ab 4 Uhr morgens bis eine Stunde vor Sonnenaufgang (für die Fabrikarbeiter)
im Januar 1860 waren die Gaslaternen wie folgt in Betrieb
156 Stück 9 Uhr Laternen
272 Stück 1 Uhr Laternen
46 Stück Signallaternen
8 Stück ganznächtige Laternen
Anfang 1895 waren die Gaslaternen wie folgt in Betrieb
567 Stück 12 Uhr Laternen (Brennzeit ca. 1700 h im Jahr)
670 Stück Signallaternen (Brennzeit ca. 3300 h im Jahr)
28 Stück ganznächtige Laternen
4 außerordentliche Laternen
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1907 Die Stadt Augsburg übernahm die zwei privat betriebenen Gaswerke und somit auch die Gasbeleuchtung.
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1913 waren es 2517 Gaslaternen mit Zünduhren System Kilchmann
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Bis 1915 hatten die Augsburger Gaswerke das Monopol, das nur Gas für Beleuchtungszwecke verwendet werden durfte. Ausnahmen mussten vom Gaswerk genehmigt werden.
Ab 1915 "durften" in Augsburg dann auch elektrische Lampen zur Beleuchtung verwendet werden.
Das neue Gaswerk der Stadt Augsburg geht in Augsburg-Oberhausen in Betrieb, die zwei alten Werke werden stillgelegt.
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1917 durch die Gassparmaßnahmen des Krieges veranlaßte Einführung der elektrischen Straßenbeleuchtung in der Innenstadt, seit 1928 planmäßig durchgeführt. (Voraus gingen die Vororte, die, weil ohne Gasversorgung, schon seit 1901/02 elektrische Straßenbeleuchtung hatten).
Quelle: Historischer Verein für Schwaben (Hg.): Wiederaufbau und Tradition kirchlicher und profaner Bauten in Augsburg und Schwaben. Augsburg 1951, S. 13
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vor 1923 hatten die Anzündstangen der Laternenanzünder noch ein Öllämpchen zum Anzünden der Laternen, danach hatte jede Laterne ein Dauerflämmchen und es brauchte nur noch der Gashahn vom Laternenanzünder geöffnet werden.
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1925 gab es 5 Handanzünder (Laternenanzünder), die meisten Gaslaternen wurden vermutlich schon mit Zünduhr oder Druckwelle gezündet.
Einer der letzten Laternenanzünder 1933 von Augsburg bei der Arbeit, eine Riedinger Laterne zu zünden.
© und Bildquelle: Eva Owens
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(vermutlich) 1933 waren 7 Laternenanzünder beschäftigt.
1933 waren es am 31. März 1650 Gasleuchten und 750 Stromleuchten
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1936 war die erste Hauptstraße komplett elektrisch beleuchtet und alle Gaslaternen wurden auf Druckwellenzündung (Fernzündung und Fernlöschung) umgestellt, die letzten Laternenanzünder wurden anderweitig weiterbeschäftigt, nun war es möglich innerhalb von 5 Minuten in der ganzen Stadt die Straßenlaternen ferngesteuert ein bzw. auszuschalten. Der Beruf des Laternenanzünders stirbt somit nach 88 Jahren in Augsburg aus.
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1938 waren es am 31. März 2712 Gasleuchten und 1323 Stromleuchten
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1939 waren es in Augsburg 2747 Gasleuchten und 1507 Stromleuchten
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1953 waren es am 30. Juni 2120 Gasleuchten und 1977 Stromleuchten
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1954 waren es am 31. Dezember 2510 Gasleuchten und 2229 Stromleuchten
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1969 waren es 2099 Gasleuchten und 8099 Stromleuchten
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Etwa 1975-1977 wurden die letzten 668 Gaslampen elektrifiziert (ausgenommen Fuggerei - siehe oben), die Druckwelle wird eingestellt.
Quelle von 1939, 1953 und 1954 aus: Die Strom-Gas-Relation bei der deutschen Grossstadtbeleuchtung 1939 1954
und "5 Jahre Aufbau der Stadt Augsburg 1938"
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1945 waren von den 2234 Laternen nur einige Richtleuchten in Betrieb.
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1946 wurde die Zahl der Gaslaternen um 211 Stück auf gesamt 2445 Gaslaternen erhöht (3102 halbnächtige Flammen, 5000 ganznächtige Flammen) - somit etwa 3,3 Flammen pro Laterne - und alle mit Gasdruckfernzündern gezündet, es waren aber erst 223 Laternen wieder in Betrieb.
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1947 waren 373 der 2445 Gaslaternen in Betrieb (Verbrauch pro Leuchte und Jahr 235 m³ und 6 Glühkörper)
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1948 waren 1055 Gaslaternen von insgesamt 2447 Gaslaternen in Betrieb.
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1949 waren 1441 Gaslaternen in Betrieb, die Anzahl der Laternen wurde auf 2480 erhöht.
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1950 waren 1702 Gaslaternen (4650 Flammen) somit in Betrieb, die Anzahl der Laternen wurde auf 2485 (8241 Flammen) erhöht.
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1951 waren 1938 Gaslaternen (5391 Flammen) somit in Betrieb, die Anzahl der Laternen wurde auf 2534 (8423 Flammen) erhöht. (Verbrauch pro Leuchte und Jahr 530 m³ und 5,3 Glühkörper)
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1952 waren 2068 Gaslaternen (6480 Flammen) in Betrieb.
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1953 waren 2165 Gaslaternen (7286 Flammen) in Betrieb.
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1954 waren 2229 Gaslaternen (7760 Flammen) in Betrieb, damit wurden 100,5 km Straßen in Augsburg mit Gas beleuchtet.
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1955 waren 2243 Gaslaternen (8079 Flammen) in Betrieb durch den Abbau der Gasbeleuchtung in der Ulmer Straße, Langenmantelstraße und Pferseer Straße waren es nur noch 98,5 km gasbeleuchtete Straßen in Augsburg, die Erhöhung der Anzahl kam durch die Nachverdichtung der bestehenden gasbeleuchteten Straßen.
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1956 waren 2275 Gaslaternen (8509 Flammen) in Betrieb durch den Abbau der Gasbeleuchtung in der Schießgrabenstraße und Wolframstraße waren es nur noch 97,5 km gasbeleuchtete Straßen in Augsburg.
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1957 waren 2316 Gaslaternen (8699 Flammen) in Betrieb.
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1958 wurden Thommstraße, Frauentorstraße und Untere Lechdammstraße elektrifiziert, da die dort abgebauten etwa 90 Gaslaternen in den Seitenstraßen nachverdichtet wurden blieb die Anzahl der vorhanden 2312 Gaslaternen nahezu konstant.
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1959 wurden in folgenden Straßen die Gasbeleuchtung rückgebaut: Prinzregentenstraße (21 Stück) Riedinger-Weiden-Innere Uferstraße (12 Stück) Perzheimstraße (9 Stück) Holzbachstr, Kirschenweg, Ludwigund Kasernenstraße (etwa 8 Stück)
9 flammige Gas Reihenleuchten wurden neu aufgestellt: 14 Stück in Rosenaustraße, 14 Stück in Morellstraße, 16 Stück in Stettenstraße, dafür wurden 22 Aufsatzleuchten abgebaut. Im Straßenzug Schwimmschul-Holzbachstraßen wurde durch Einfügen von 17 Gaslaternen die Beleuchtung verbessert, ebenso weitere 10 Leuchten in kleineren Straßen, somit waren es gesamt 2294 Gaslaternen (davon 44 Reihenleuchten). Bis Anfang Oktober wurde auch die elektrische Straßenbeleuchtung durch die Gasdruckwelle eingeschalten und ab Oktober durch eine Signalsteuerung abgelöst.
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1960 wurden insgesamt 50 Gaslaternen neu aufgestellt davon 15 Reihenleuchten in der Von-der-Thann-Str., dafür aber etwa 80 Gaslaternen abgebaut und durch Elektrische Laternen ersetzt. Somit änderte sich die Anzahl der Gaslaternen auf 2264 Stück (davon 59 Reihenleuchten).
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1961 wurden 83 Gaslaternen neu aufgestellt, dafür aber 43 abgebaut somit stieg die Anzahl auf 2304 Stück. In der Hochfeldstraße, Eserwall bis zru Schertlinstraße wurden 28 Reihenleuchten installiert. (Gesamt somit 87 Reihenleuchten)
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1962 wurden 46 neue Gaslaternen aufgestellt und 31 abgebaut. Die Anzahl der Flammen wurde in einigen Laternen erhöht und einige Laternen von Halbnächtig auf Ganznächtig umgestellt. Somit waren es dann 2319 Gaslaternen bei 90.90 km Straße mit 9242 Flammen.
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1963 wurden 49 neue Gaslaternen aufgestellt und 69 abgebaut. In der Hochfeldstraße und v. Richthofen-Straße wurden 16 Gaslaternen gegen 36 Reihenleuchten auf Peiteschenmasten ausgetauscht. (Gesamt somit 123 Reihenleuchten). Weitere neue Gaslaternen wurden in der Paracelsusstraße (4), am Seitzsteg (4), in der Luis-Braille-Straße (4) und im Apothekergäßchen (1) errichtet.
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1964 wurden 22 neue Gaslaternen aufgestellt und 72 abgebaut.
Neubau: Otto-Lindenmeyer (10), Lindauer Str.(6), Kohlergasse (3), Lazarettstr. (2), Stadtbachstraße (1)
Somit standen 2243 Gaslaternen 6503 elektrischen Laternen gegenüber.
Quelle: Jahresberichte Stadtwerke Augsburg
Folgende Modelle wurden in Augsburg früher mit Gas betrieben.
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Bis auf einen mehrarmigen Kandelaber vor dem Stadttheater sind mir bis jetzt nur einzelne Aufsatzleuchten auf Mast oder Wandarm und Reihenleuchten als Gaslaternen in Augsburg bekannt.
Ansatzleuchten oder Hängeleuchten wurden meines Wissens in Augsburg nie (mit Gas) verwendet.
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Auf einigen alten Bildern ist ein viereckiges Modell erkennbar, leider ist näheres unbekannt, vermutlich einer der ersten Gaslaternen Typen Augsburgs.
Immer wieder auf Fotos um 1870 bis 1900 zu erkennen, wie lange es diese Modelle jedoch gab, ist nicht bekannt.
vor 1900 Am Wertachbrucker Tor in der Karolinenstraße Im Stadtgarten
Laternenputzer am Mauerberg
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Riedinger Modell Aufsatzleuchte Sechseckig mit zwei ! Türchen, wie sie heute teilweise noch in der Altstadt zu sehen sind (teilweise Original, teilweise als Nachbauten)
(siehe auch Foto oben vom Laternenanzünder)
Riedinger Laterne mit Stehbrenner und Auer Glühstrumpf um 1900 (sicher nach 1892)
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Graetzin sehr altes Modell, Typ unbekannt
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Ehrich & Graetz (Graetzin) Aufsatzleuchten Dachform A"
© und Bildquelle: Gaswerksfreunde Augsburg e.V.
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Ehrich & Graetz (Graetzin) Aufsatzleuchten Dachform B
© und Bildquelle: Gaswerksfreunde Augsburg e.V.
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Pintsch Bamag U7 Nachkriegsmodell Aufsatzleuchte
© und Bildquelle: Gaswerksfreunde Augsburg e.V
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38 Reihenleuchten 9 flammig Bamag-Reihenleuchte U13 H, Modell Hamburg in der Rosenaustraße
am 1. November 1956 berichtete die Schwäbische Landeszeitung folgendes:
Ein neuer Leuchtentyp wurde an der Rosenaustraße aufgestellt. Peitschenleuchten,
die im Gegensatz zu den bisherigen allerdings mit Gas gespeist werden, haben die alten Laternen abgelöst.
In jeder der 38 Leuchten befinden sich 9 Glühkörper.